Projekte

BG Kliniken Bergmannstrost in Halle/Saale Spitzenmedizin mit Geschichte

In den 1990er Jahren fiel der Entschluss, das 1894 gegründete „Kranken- und Genesungshaus Bergmannstrost“ zu einer zeitgemäßen Unfallklinik auszubauen. Dazu zählen ein Traumazentrum, ein überregionales Brandverletztenzentrum ebenso wie ein Zentrum für Rückenmarkverletzte und viele weitere Spezialisierungen.

100 Jahre nach der Gründung haben wir 1994 mit dem Bau der Klinik begonnen. Die Maßnahmen umfassen neben der Sanierung und Umstrukturierung der denkmalgeschützten Häuser 1 und 2 auch die Erweiterung des denkmalgeschützten Krankenhauses mit Funktionsbereichen und 574 Betten.

Parallel dazu startete die Realisierung einer zusätzlichen Erweiterung mit Hubschrauberdachlandeplatz. Gleichzeitig wurden zahlreiche Umstrukturierungs- und Umbaumaßnahmen realisiert. Dazu gehören septische OPs, Aufwachräume ebenso wie Verwaltungsflächen im denkmalgeschützten Bestand.

Gelber Klinker prägt den denkmalgeschützten Bestand und zahlreiche Altbauten der Stadt Halle. Für die neue Klinik haben wir diese Bautradition aufgegriffen.

In den großzügigen Außenanlagen finden die Patientinnen und Patienten Ruhe und Erholung.

Viel Licht und Raum für Begegnung: Der Neubau ordnet sich dem deutlich kleineren dreiflügeligen Altbau unter, der mit seiner Hauptfassade zur Merseburger Straße weiterhin die Adresse und den Haupteingang des Krankenhauses bildet.

„Der gelbe Klinker des Altbaus findet seine Fortsetzung im Neubau“ – Heike Steinke, Bauingenieurin, Krampe Schmidt Architekten

An den Altbau schließt sich die glasüberdachte, lichtdurchflutete Magistrale an, die als Markt- und Begegnungsebene den Patientinnen und Patienten, Besuchenden und Mitarbeitenden die Gelegenheit zum Verweilen und zum Einkaufen bietet.

„Nördlich der Lichtstraße sind alle Untersuchungs- und Behandlungsbereiche, die zentralen OP-Abteilungen sowie das Zentrum für Rückenmarkverletzte ausgewiesen.“ – Hartmut Wleklinski, Architekt, Krampe Schmidt Architekten

Während des laufenden Klinikbetriebs haben wir diese Intensivstation im Jahr 2020 innerhalb von sechs Monaten umgebaut.

Die kombinierte Station ist mit acht speziellen Intensivstationsbetten und zehn sogenannten lntermediate-Care-Betten ausgestattet.

Mit intensiver Überwachung und Pflege fungieren die Intermediate-Care-Betten als Bindeglied zwischen der Intensiv- und der Normalstation.

Gemeinsam mit den Nutzern haben wir die Möblierung abgestimmt, geplant und entworfen.

Alle Oberflächen sind desinfizierbar und orientieren sich in puncto Farbgebung am Gestaltungskonzept des Bestandsgebäudes.

„Wir haben die gesamte Station zunächst umfangreich entkernt, die Grundrisse in Teilen neu gestaltet und die erforderliche Lüftungs- und Klimatechnik nachgerüstet.“ – Fabian Moritz, Architekt, Krampe Schmidt Architekten

In einem Verwaltungsgebäude gelegen, bot der neu strukturierte Bereich des „Ambulanten Operierens“ ausreichend Fläche für die neue Intensivstation. Durch die niedrige Geschosshöhe ergeben sich hier extrem hohe Installationsdichten in den abgehängten Decken. Hinter den Gipskartondecken verstecken sich vor allem Lüftung- und Entrauchungskanäle, die durch bestehende Etagen hindurch mit der Technikzentrale verbunden wurden.

Für den Gesundungsprozess sorgt eine elektronische Tageslichtsteuerung. Tageszeitbedingt verändert sich die Farbtemperatur des Lichts und sichert einen natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus.

„Mit Liebe zum Detail und individuellem Farbkonzept haben wir das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1899 auf drei Etagen saniert und fit für die Zukunft gemacht.“ – Mathias Eberhard, Architekt, Krampe Schmidt Architekten

Hinter dem historischen Altbau an der Merseburger Straße schließt sich die Lichtstraße mit den kammartig gegliederten Neubauten an.

BG Kliniken Bergmannstrost in Halle/Saale

Standort: Merseburger Straße 165, 06112 Halle/Saale
Bauherr: Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost Halle
Baujahr: 1994 bis 2020
Architekten: Willi Krampe Architekt mit Schmiedeknecht Krampe Reiter Architekten
(seit 2009 Krampe Schmidt Architekten)